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Die ev. Johannes-Kirchengemeinde
lädt ein zur Ausstellung:
„Maria im Spiegel zeitgenössischer Kunst“
Malerei, Zeichnung und Fotografie von:
Maria Dierker, Sandra Eisenbarth,
Sabine A. Hartert, Kai Ladzinski,
Angelika Ehrhardt-Marschall, Stefan Noss, Frieda Wionzek
Vernissage: Sonntag, 4. September 2022, 16.00 Uhr
Gemeindezentrum Heiderhof, Tulpenbaumweg 2
In ihrer je eigenen Bildsprache spüren sieben Künstlerinnen und Künstler
Maria, der Mutter Jesu, nach. Entstanden sind sehr persönliche Werke,
in denen sich christliche Tradition, biographische und zeitgeschichtliche
Bezüge verweben. Maria begegnet als Verkörperung von weiblicher
Weisheit, von Liebe, von Vertrauen, als widerständige Hüterin des
Lebens. Eine Spiritualität scheint auf, die tief im Leben verwurzelt ist.
Marienlieder und -kompositionen aus unterschiedlichen Zeiten rahmen
die Vernissage musikalisch.
Die Einführung hält Beatrice Fermor.
Besichtigungszeiten: Di./Do./Fr.: 16.00-18.00 Uhr
sowie nach Vereinbarung

Auszug aus der Eröffnungsrede von Beatrix Fermor,

Der Wald ist für Maria Dierker – so formulierte sie es einmal in einem Gespräch - etwas wie ein heiliger Raum, wie ein Tempel. Die Bäume sind wie Säulen, die Himmel und Erde verbinden - Irdisches und Göttliches. In einem Wald wird kommuniziert. Da wird Verbindung spürbar. Auch zum großen Geheimnis des Lebens.

Damit machen wir alle unsere Erfahrungen:

Wer nach einem langen, anstrengenden Tag am Abend einen Spaziergang im Wald unternimmt, wer diesen heiligen Raum betritt, der kann erleben, erfrischt und belebt zurückzukehren. Erich Kästner hat das in ein wunderbares, kleines Gedicht gefasst:

„Die Seele wird vom Pflastertreten krumm.

Mit Bäumen kann man wie mit Brüdern reden

und tauscht bei ihnen die Seele um.

Die Wälder schweigen.

Doch sie sind nicht stumm.

Und wer auch kommen mag,

sie trösten jeden.“

 Maria Dierkers künstlerisches Schaffen, für das der Baum ein zentrales Symbol ist, kreist um das Thema:  „Werden-Sein-Vergehen“. Dieses Thema ist gesellschaftlich und politisch äußerst relevant geworden. Denn es wird immer offensichtlicher, wie bedroht dieser dynamische Zyklus des Lebens ist.

Das Vergehen hat eine ganz neue Dimension gewonnen, eine erschreckende Endgültigkeit. Jeden Tag sterben Arten unwiederbringlich aus. Werden gigantische Flächen von Regenwäldern abgeholzt.

In ihrer Kunst sucht Maria Dierker etwas zu archivieren und zu bewahren, das es vielleicht – wenn wir es nicht schaffen, unseren Lebensstil radikal zu ändern – für die nachfolgenden Generationen nicht mehr geben wird. Sie malt gegen die Zerstörung an.

So hat sie Kerne von Kirsch-, Pfirsich und Pflaumenbäumen in Papierkokons gehüllt. Wie sie es ausdrückt „eingefroren“. Dafür steht die Farbe Weiß, unter der die Keime des Lebens gehütet werden, um sie irgendwann wieder aufzutauen und neu zu pflanzen. Diese Konservierungsbilder tragen den hoffnungsvollen Titel „Wiedergeburt“.

Aus einer ähnlichen Motivation sind ihre Baumfrottagen entstanden. Die ersten fertigte sie in einem Naturschutzgebiet, das zu Bauland umgewandelt und abgeholzt werden sollte. Sie wollte etwas von diesen Bäumen bewahren. Als sie mit den ersten Frottagen nach Hause kam und sie ausbreitete, war das ein Aha-Erlebnis: Die aufscheinenden Strukten schienen ihr wie Partituren, wie Noten, die davon erzählen, dass jeder Baum seinen ganz eigenen Klang, seine ganz eigene Melodie hat. Die ersten Frottagen stammten von einer Eiche, viele andere folgten. Wir können hier heute ein „Opus Eiche“, „Opus Birke“, „Opus Weide“ bestaunen und vielleicht auch hören.

Diese Arbeiten haben in aller Schönheit für mich auch etwas von einer traurigen Beziehungssehnsucht, die die bedrohte Schöpfung an uns hat: „Hört und seht nicht weg, ihr Menschen, lasst unsere Melodien euer Herz berühren!“

„Bäume sind Heiligtümer.  Wer mit ihnen zu sprechen, wer ihnen zuzuhören weiß, der erfährt die Wahrheit. 

Ein Baum spricht: In mir ist ein Kern, ein Funke, ein Gedanke verborgen, ich bin Leben vom ewigen Leben.  Einmalig ist der Versuch und Wurf, den die ewige Mutter mit mir gewagt hat, einmalig ist meine Gestalt und das Geäder meiner Haut, einmalig das kleinste Blätterspiel meines Wipfels und die kleinste Narbe meiner Rinde. 

Ein Baum spricht: Meine Kraft ist das Vertrauen.  Ich lebe das Geheimnis meines Samens zu Ende. Ich vertraue, daß Gott in mir ist. Ich vertraue, daß meine Aufgabe heilig ist. Aus diesem Vertrauen lebe ich.

Wer gelernt hat, Bäumen zuzuhören, begehrt nichts zu sein, als was er ist.

Das ist Heimat.  Das ist Glück.“

Leider konnte die Vernissage wegen der Corona-Situation nicht stattfinden.

In der Zwischenzeit hat sich dafür aber in der Galerie einiges getan! Für die Beethovenausstellung haben sind nun aus Belgien die Bilder von Antonio Máro, Rafael Ramirez Máro und Alejandro DeCinti eingetroffen. Dies hatte unter anderem zur Folge, dass die Hängung der Ausstellung komplett überarbeitet wurde. Der virtuelle Rundgang wurde dafür sogar extra nochmal erneut aufgenommen, den Sie hier anschauen können.

Des Weiteren ist die Galerie Paqué nun auch auf der Kunstmarkt-Plattform Artsy vertreten. Sie ist neben ArtNet der Marktführer im internationalem Kunsthandel und selbst sehr renommierte Galerien sowie Museen (z.B. der Louvre) sind dort vertreten. Sie finden unsere Galerie auf Artsy hier. Schauen Sie gerne immer mal wieder vorbei, da wir auch Kunstwerke, die aktuell nicht ausgestellt werden, in Zukunft über diese Plattform anbieten werden!

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